Namibia und Botswana im Bushcamper

Naurab Campsite
Babybett in der Kuneneregion

Von der Campsite ging es über die C 35 und C 39 nach Outjo, wo wieder der Eurospar aufgesucht wurde. Hier erstanden wir auch Glühwein für die bevorstehende Adventszeit. Kurze Kaffeepause in der Outjo Bakery und Weiterfahrt in Richtung Anderson Gate in den Etosha Nationalpark. Dieses Mal – wohl wegen der hohen Temperaturen von 37 Grad und ausgiebiger Regenfälle vor einigen Wochen haben wir außer Straußen, Antilopen, Giraffen und Zebras keine weiteren Tiere gesehen, die Wasserlöcher waren komplett verwaist.

Etosha

Ankunft auf der Onguma Tamboti Campsite direkt hinter dem Von Lindequist Gate gegen 18:00 Uhr. Schöner Campingplatz mit Stromanschluss, eigenem Bad und Küche – für eine Nacht vor/nach einem Etoshabesuch zu empfehlen.

Tamboti Campsite

Nach dem Auftanken in Oshivelo an der B1 ging es in den äußersten Norden Namibias bis direkt vor die angolanische Grenze und weiter auf der B 10 in Richtung Rundu.

Oshievelo street life
Direkt vom Erzeuger

Tagesziel: Campsite der Hakusembe River Lodge (GondwanaCollection). Wir bekamen Campsite 3 (von 4) zugewiesen  - aus meiner Sicht auch der attraktivste Platz direkt am Okavango. Schöne Aussicht auf den Fluss und die Bewohner des angolanischen Dorfes auf der anderen Flussseite. Stromanschluss, eigenes Bad und Küchenzeile.

In der Hakusembe River Lodge ist die Nutzung der Infrastruktur (WLAN, Pool) auch für Camper erlaubt! Hier bekamen wir auch freundlicherweise Decken geliehen, da unser Camper nicht mi tDecken ausgestattet war, ich nicht darauf geachtet hatte und es bis auf die erste Nacht doch empfindlich kalt war.

Campsite 3 direkt am Okavango
Gegenüber liegt Angola

Am nächsten Tag haben wir dann zuerst einmal in Rundu im Pep Store Decken und in einem der zahlreichen (großen)Supermärkte Lebensmittel eingekauft (der Superspar existiert nicht mehr).

Bei der Weiterfahrt habe ich dann eine Gospelkirche entdeckt, in der ein Gottesdienst abgehalten wurde. Wir bekamen die Erlaubnis teilzunehmen, und der Kirchenvorstand rief uns nach einigen Gospeldarbietungen der Gemeindegruppe zur Kanzel, damit ich ein paar Worte an die Gemeinde richten solle… War irgendwie lustig, meine englischen Worte wurden direkt von einem Einheimischen übersetzt, da die Gemeinde offensichtlich nicht der englischen Sprache mächtig war.

Fussball im Caprivi

Nach diesem einmaligen und eindrucksvollen Erlebnis Weiterfahrt über die B10 in Richtung Divundu, wo wir (ungebucht – fast auf allen Campsites bis hierhin außer Spitzkoppe waren kaum Gäste und damit Plätze frei) einen Platz an der Mobola Island Lodge bekommen haben.

Selbstgebaut

Nach diesem einmaligen und eindrucksvollen Erlebnis Weiterfahrt über die B10 in Richtung Divundu, wo wir (ungebucht – fast auf allen Campsites bis hierhin außer Spitzkoppe waren kaum Gäste und damit Plätze frei) einen Platz an der Mobola Island Lodge bekommen haben.

Auf der Mobola Island-Campsite würde ich die Plätze 3 und 4 empfehlen, die direkt am Fluß liegen. Infrastruktur: Stromanschluss, Open Air-Dusche und Küchenzeile. Gemeinschaftsduschen und -WC. Die Bar der Lodge ist einmalig, allein der Zugang über eine Hängebrücke auf die kleine Insel, auf der die Bar liegt, ist schon eine Herausforderung. Ein Getränk im Dunkeln auf der Plattform über dem Okavango ist ein Erlebnis.

Campsite No. 3

Hängebrücke zur Bar

Hier machten wir auch die Bekanntschaft von Sven aus Kapstadt, der als Umweltaktivist auf die Gefahren, die die geplanten Ölbohrungen im Okavango Delta darstellen, mit einer seit April 2021 dauernden Radfahrt von Kapstadt über Windhuk nach Maun und zurück aufmerksam machen möchte.

Nach einer ruhigen Nacht ging es auf der B 10 weiter in Richtung Divundu, Auftanken. Heute hat es den ganzenTag bei kühlen 19 Grad geregnet, so dass wir nicht wie geplant zum Bush Camp by Kwando gefahren sind, sondern auf dem Campingplatz der Namushasha River Lodge an der C 49 südlich von Kongola eingecheckt haben. Auf dem Gelände einer Lodge kann man halt einen Schlechtwettertag besser verbringen als nur im Zelt…

Die Stellplätze liegen oberhalb des Kwando, und direkt vor unserer Site plantschten drei Hippos stundenlang im Wasser. Infrastruktur: Strom, eigenes Bad und Küchenzeile. Kleiner Pavillon als Regenschutz. Heißwasserzubereitung mangels Sonne über mit Holz beheiztem „Donkey“ (Ofen), der abends und frühmorgens von Angestellten angeheizt wird. 

Diese Campsite würde ich allerdings nur als Notlösung bei schlechtem Wetter empfehlen, in der Region gibt es herrliche Plätze (Bush Campby Kwando, Camp Kwando, Mavunje, Nambwa Campsite (nur 4x4)), die echtes Afrikafeeling aufkommen lassen.

Heute stand dann die bisher kürzeste Etappe der Tour an: Namushasha River Lodge – Livingstone’s Camp am Nkasa Lupala Nationalpark. Inklusive kurzer Tour durch den Mudumu Nationalpark 95 km. Wobei ich den Park absolut enttäuschend fand. An der total heruntergekommenen Rangerstation Nakatwa gibt es vier "wilde" Campsites ohne jeglich Infrastruktur. Tiere haben wir keine gesehen. Den Mudumu Nationalpark kann man aus meiner Sicht links liegenlassen. 

Im sehr ruhig und einsam gelegenen Livingstone’s Camp kurz vorm Eingang zum Nkasa Lupala Nationalpark bleiben wir zwei Tage, tolles Camp mit sehr schöner Aussicht. Morgens lief eine Herde Gnus unmittelbar an unserem Platz vorbei. Auch hier waren wir anfangs die einzigen Gäste und bekamen Campsite 3 zugeteilt, eine riesige Stellfläche mit eigener Küche, Dusche und WC. Heißwasserversorgung permanent mit Gas. Allerdings sollten ausreichend Lebensmittel mitgebracht werden, da weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit existiert. Kein Stromanschluss.

Zufahrt zum Livingstone's Camp

Livingstone's Camp

Heute war eine Tour zum und im Nkasa Rupara Nationalpark angesagt, dessen Gate etwa 5 Kilometer vom Camp entfernt liegt.Im Laufe des Vormittags stieg das Thermometer wieder auf 36 Grad. Im Park liegen zwei Camps, das Nkasa Lupala Tented Camp und das Jackalberry Tented Camp. Beides kleinere Camps mit auf Stelzen liegenden Zelten, zur Zeit ebenfallswenig besucht. Das Nkasa war sogar komplett leer, und wir konnten uns in Ruhe dort umschauen.

Morgendlicher Besuch an der Campsite

 

Vor der Rückkehr ins Camp fuhren wir noch kurz nach Sangwali in das im Jahr 2000 als Hütte eröffnete und 2017 renovierte Minimuseum zu Ehren David Livingstones, das in mühevoller Kleinarbeit und mit Hilfe finanzieller Unterstützung einer Urururenkelin eines der drei Missionare, die im Auftrag einer englischen Missionarsgesellschaft im Jahr 1869 ein Missionarsprojekt aufziehen sollten sowie der UNESCO von einem Einheimischen und seinem Vater aufgebaut worden ist. Das Museum erzählt von Livingstones Reisen vom südafrikanischen Kuruman nach Sangwali, wo er sich aufhielt, bevor er nach Zentralafrika weitergereist ist.Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, da der Museumsgründer voller Enthusiasmus von Livingstones Aufenthalten in Linyanti in den Jahren 1868 bis 1871 sowie seinen Expeditionen und der Rückführung seines Leichnams über Mosambik nach England im Jahre 1873 erzählt.

Die Weiterfahrt führte über die C 49 nach Katima Mulilo, wo wir als allererstes im Enkehuas Medical die für die Einreise nach Botswana nötigen PCR-Tests machen ließen. Für den Expresstest, für dessen Ergebnisse 6 bis 8 Stunden veranschlagt werden, wurden pro Person N$ 1.200,00 fällig. Die negativen Ergebnisse wurden uns per E-Mail um 17:23 Uhr, also knapp 6 ½ Stunden nach Testung zugeschickt.

Ausserdem war noch eine kleinere Reifenreparatur fällig, die wir auch in Katima durchführen ließen.

Darüber hinaus hieß es wieder ein letztes Mal vor dem Grenzübertritt in Namibia auftanken sowie den Kühlschrank füllen, da wir in Botswana auf unserer geplanten Route einige Tage ohne Tankstellen und Supermärkte auskommen müssen.

Unser heutiges Etappenziel, das Zambezi Mubala Camp, erreichten wir gegen 14:00 Uhr, nachdem wir noch ein wenig in Katima herumgelaufen sind und auch einen Markt besucht haben.

Wir bekamen in der Lodge, die sehr schön und (normalerweise) ruhig gelegen ist, einen tollen Platz direkt am Ufer des Zambezi zugeteilt. Eigener Küchen -und Badbereich sowie Stromanschluss. Und auch passende Bäume für die Hängematte.

Nachdem ich mich noch ein wenig im Pool erfrischt habe, haben wir im Barbereich noch das WLAN genutzt, bevor ich mich – wie immer – um das Feuer für’s Abendessen gekümmert habe.

Die Lodge kann ich allerdings zumindest im Moment nicht empfehlen, da ca. 100 Meter von unserem Standplatz eine sehr laute Wasserpumpe im Fluß verankert war, die leider 24 Stunden am Tag in Betrieb war. Hier stellte sich mir die berechtigte Frage, weshalb die Gäste nicht im Vorfeld von diesem Umstand in Kenntnis gesetzt werden und dann selbst entscheiden können, ob Sie den Lärm in Kauf nehmen möchten oder nicht. 

Nach einer unruhigen Nacht ging es zur Ngoma Bridge, dem Grenzübergang zu Botswana. Auch hier war so gut wie nichts los, so dass nach Eingabe der (in der Lodge ausgedruckten) PCR-Testdaten die Grenzformalitäten rasch erledigt waren.

Etwa einen Kilometer hinter der Grenze begrüßte uns auch schon der erste Elefant in Botswana – und es sollte bei weitem nicht der letzte sein.

In Erwartung der vor zwei Jahren nagelneuen Puma-Tankstelle auf der Landstraße in Richtung Linyanti Nationalpark war ich sehr überrascht, dass die Tankstelle nur noch eine Ruine ist – die einzige Tankstelle nach Kasane auf dem Weg in Richtung Linyanti und Savuti existiert nicht mehr…Wer also von Kasana aus kommt, sollte unbedingt in Kasane volltanken!!!

Auf der Linyanti Campsite waren wir die einzigen Gäste und konnten uns unseren Stellplatz für die Nacht aussuchen. Wir entschieden uns für C2, meiner Meinung nach der schönste Platz direkt am Linyanti.

Nachdem der Abend wie immer mit leckerem Grillgut und einem großen Lagerfeuer ausgeklungen war, ging es wieder früh ins Dachzelt – in Botswana finden sich bei Dunkelheit auch gerne mal Hippos, Hyänen oder Elefanten auf der Campsite ein.

Frühstücksbesuch in Linyanti

 

Heute stand wieder nur eine recht kurze Etappe von Linyanti zur etwa 60 Kilometer entfernten Thobolo’s Bushlodge an. Was auf der gestrigen Fahrt zum Linyanti Camp noch einwandfrei geklappt hatte - eine Fahrt über die tiefsandige Piste ohne stecken zu bleiben, ging heute leider schief. Einen kurzen Moment nicht aufgepasst, und schon ging nichts mehr. Zum Glück hatte der Wagen eine Seilwinde, und es standen kleinere Bäume am Pistenrand. Nach etwa 15 Minuten war der Wagen freigezogen - Glück gehabt.

Seilwinde sei Dank

Zwischen Savuti und Linyanti - prädestiniert für einen Achsbruch...

Thobolo's ist eine traumhaft gelegene Lodge mit 10 Stellplätzen mitten im botswanischen Busch. Auch hier waren insgesamt nur zwei Camper auf dem Platz, ansonsten keine Gäste - auch nicht in der Lodge. Ich empfehle hier Campsite 10 mit direktem Blick auf den Busch und ein Wasserloch. Nach einer Erfrischung im kleinen Pool nutzten wir in der Lounge das WLAN und beobachteten die ersten Tiere, die sich an den beiden Wasserlöchern einfanden. Das sehr leckere Abendessen nahmen wir auf der Terrasse der Bar ein und kurz nach Einbruch der Dunkelheit erschienen über vierzig Elefanten an den Wasserlöchern. Die ganze Nacht über befanden sich die Elefanten dann in unmittelbarer Nähe zu unserem Camper – ein tolles Erlebnis.

Campsite No. 10 Thobolo's

Barbereich Thobolo's

Heute, Sonntag, fuhren wir durch den Chobe Nationalpark mit tollen Tiersichtungen am Fluß nach Kasane.

Im Chobe Nationalpark

Hier konnten wir mal wieder die Vorräte auffüllen und volltanken. Ist Diesel in Namibia und Südafrika ja schon günstig – in Botswana kostet der Liter Diesel aktuell ca. 0,80 €… Da wir auch heute keine Campsite gebucht hatten – das wäre auf der bisherigen Reise ja höchstens auf der Spitzkoppe in Namibia nötig gewesen – sind wir einfach auf gut Glück zum Senyati Safari Camp etwa 15 Kilometer von Kasane entfernt an der Grenze zu Zimbabwe gefahren – von 15 Sites waren vier belegt.

Allerdings muss man – trotz der vielen sehr guten Bewertungen im Netz feststellen, dass die Campsite in die Jahre gekommen ist und einige Renovierungsarbeiten nicht schaden könnten. Hier besuchten vierzehn Giraffen die beiden Wasserlöcher, später gefolgt von einigen Elefanten. Leider waren auf unserer Site die Steckdosen so hoch angebracht, dass das Kabel von unserem Camper nicht ausgereicht hat, die Batterien mal wieder so richtig aufzuladen. Bei Außentemperaturen von bis zu 38 Grad hatte der Kühlschrank nämlich Höchstleistung zu erbringen, und aufgrund unserer schlechten Erfahrungen 2019 hatte ich immer ein wenig Angst, der Kühlschrank könnte ausfallen...

1. Advent Senyati

 

Am nächsten Morgen ging es wieder in Richtung Süden – als Etappenziel stand die etwa 200 Kilometer entfernte Elephant Sands Lodge auf demProgramm. Allerdings darf ich mir nun einen Strafzettel aus Botswana gerahmt aufhängen: In einer 80er-Zone fuhr über einen längeren Zeitraum ein Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von knapp unter 60 km/h vor mir her, und als Überholen wieder erlaubt war, habe ich eben überholt. Dumm nur, dass einStückchen weiter zwei Polizisten Laser- und Videomessungen durchgeführt haben. Also wurde ich angehalten und bin 360 Pula - etwa 27 € - losgeworden.

After speeding

Bei der Elephant Sands Lodge handelt es sich um eine große und rund um ein Wasserloch gebaute Anlage mit 10 Campsites sowie einigen Zelten und Chalets. Bereits tagsüber fanden sich bei dieser in der prallen Sonne liegenden Anlage zahlreiche Elefanten am Wasserloch ein. Nutzer des Campingplatzes dürfen auch den Pool nutzen - in unmittelbarer Nähe der vielen am und im Wasserloch stehenden Elefanten. Sehr schöne Bar, Gemeinschafts-Ablution Block. Keine Stromversorgung.

Besuch an der Campsite

Hier erzählte uns auch ein holländisches Paar, dass die Fahrt zu unserem nächsten Ziel, dem mitten in den Magkadikadi Pans gelegenen Kubu Island, aufgrund zahlreicher Niederschläge nicht möglich sei. In der Regenzeit sind die dann ziemlich seifigen Pfannen selbst für Allradprofis nicht passierbar – und schon gar nicht allein mit nur einem Fahrzeug.

Nach dem Frühstück sind wir also erst mal zum bekannten Planet Baobab bei Gweta gefahren, wo wir uns von einem Guide in Sachen Kubu Island haben beraten lassen. Kurz hinter Nata geht eine 91 Kilometer lange Strecke nach Kubu, die vom Regen offenbar nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Also sind wir zurück in Richtung Nata gefahren und haben die Tour nach Kubu Island nicht bereut.

Zufahrt nach Kubu Island ab Nata

Nur auf den letzten etwa 10 Kilometern ging es immer mal über die Salzpfannen – die tatsächlich ziemlich seifig waren. Auf der gesamten Strecke durch den Busch ist uns nicht ein Fahrzeug begegnet, und auch auf den Pfannen waren keine frischen Reifenspuren zu erkennen… Abenteuer pur.

Salzpfannen bei Kubu Island

Nachdem ich einige Spuren auf der seifigen Pfanne hinterlassen hatte, fuhren wir zum Camp nach Kubu – menschenleer, selbst die Staff Camps waren verlassen. Die Situation war schon ein wenig unheimlich, die einzigen Gäste waren Pferde, Kühe und Esel. Nachdem wir uns einen schönen Stellplatz ausgesucht hatten, kümmerte ich mich früh um das Feuer, da wir bei einsetzender Dunkelheit an diesem verlassenen Ort im Dachzelt verschwunden sein wollten.

Eine schon unwirklich anmutende Stille und ein von unzähligen Sternen erleuchteter Himmel (kein Mondlicht!) bestätigten den oftmals beschriebenen mystischen Charakter von Kubu Island.

Mein einziger Gedanke in dieser Einsamkeit – natürlich ohne Netzabdeckung: hoffentlich springt der Motor am nächsten Morgen an!

 

Wie immer um kurz vor halb sechs aufgewacht, waren wir bereits um 7:45 Uhr fertig für die Abfahrt in Richtung Khama Rhino Lodge, die normalerweise in knapp drei Stunden erreicht werden sollte (Fahrstrecke ca. 250 Kilometer).

Aber heute sollte nicht eben unser Glückstag sein. Zwar haben wir die Zivilisation ohne Zwischenfälle und rasch wieder erreicht, so dass wirunserem total verdreckten Bushcamper in Letlhakane eine komplette Handwäsche spendieren konnten, doch an der örtlichen Puma Tankstelle nahm das Unheil seinen Lauf: Knapp 10 Kilometer hinter der Tankstelle wurde ich vom Fahrer eines anderenFahrzeuges darauf aufmerksam gemacht, dass meine Kreditkarte statt mit 463,60mit 4.636 Pula belastet worden war (ca. 400 statt 40 €). Also zurück zur Tankstelle fahren, wo man allerdings nicht in der Lage war, den zuviel berechneten Betrag wieder meiner Kreditkarte gutzuschreiben. Nach langem Hinund Her versprach mir die Managerin, den Betrag auf mein Bankkonto zu überweisen. Am übernächsten Tag war das Geld tatsächlich auf dem Konto.

 

Zu allem Überfluss gab nach ca. 90 Kilometern die Kupplung ihren Geist auf, und ich hatte keinen Netzempfang. Was tun? Die Landstraße warauch nicht sonderlich viel befahren, und die meisten Autos, die ich versuchthabe anzuhalten, fuhren weiter. Am Ende hielten drei Fahrzeuge an, zwei Fahrerhatten ebenfalls kein Netz versprachen aber, bei nächster Gelegenheit den Toyota-Händler im 100 Kilometer entfernten Serowe anzurufen. Was sie offenbar auch taten, da nach etwa zwei Stunden Wartezeit der Abschleppwagen kam. Welch einRiesenglück, dass der Kupplungsschaden nicht auf der Kubu Island-Tour aufgetreten ist – nicht auszumalen, wann dort Hilfe eingetroffen wäre…

Wir wurden im Abschleppwagen zur Lodge gebracht, wo wir kurz einige Dinge aus dem Camper ausluden, bevor dieser zur Werkstatt geschleppt wurde. In dieser Nacht nahmen wir dann das letzte freie Chalet in der Lodge – zufällig war gerade ein Bus mit deutschen Touristen in der Lodge, die die anderen Chalets belegt hatten.

 

Chalet ohne Strom im Khama Rhino Sanctuary

 

Um 7:30 wurden wir von einem Fahrer abgeholt und zum Frühstück zum Restaurant der Lodge gebracht – zum Laufen sind die Entfernungen zu groß, und wegen der Tiere darf man noch nicht einmal die 300 Meter vom Restaurant zur Rezeption am Haupttor laufen.

Nach einigen Problemen hinsichtlich der Kostenübernahmeerklärung des Autovermieters wurde das Fahrzeug am Ende doch repariert, und um 16:00 Uhr standen wir auf dem Gelände des Händlers .Allerdings durften wir den Hof nicht verlassen, da zuerst die Überweisungsbestätigung des Autovermieters abgewartet werden musste. Zu guter Letzt habe ich die Reparatur dann mit meiner Kreditkarte bezahlt, da man mir von Seiten des Autovermieters telefonisch zusagte, den Betrag umgehend der Karte wiedergutzuschreiben…

Dieser Tag war komplett verloren, da wir von 8 bis 15:30 nur in der Lodge gesessen haben, man konnte nichts unternehmen. Da wir auch erst um 17:30 wieder in der Lodge waren, mussten wir eine Nacht verlängern – diesmal auf der sehr schönen Campsite.

Belohnt für die Strapazen des Vortages wurden wir auf unserem eigenen Gamedrive, den wir um 6 Uhr früh starteten. Wir sichteten fünf Nashörner aus der Nähe sowie 17 Giraffen.

Nach dem Frühstück fuhren wir dann einen Tag verspätet zur Khumaga Campsite im Magkadikgadi Nationalpark direkt am Boteti River.

Vor zwei Jahren war ich schon einmal dort,  und man musste das ausgetrocknete Flussbett mit dem Fahrzeug durchqueren. Doch diesmal waren wir ja einen Monat später, und der Fluss führte Wasser. Also „durften“ wir die handbetriebene Fähre nutzen.

 

Der Campingplatz war bis auf ein weiteres Fahrzeug leer, nur die Baboons waren sehr angriffslustig, und man durfte nichts rumliegen lassen.

 

 

Heute sollte es zur Planet Baobab Campsite gehen, doch vorher fuhren wir noch ein Stück am Fluss entlang und entdeckten im Fluss über sechzig Elefanten – ein großartiges Schauspiel.

 

Nach ca. 30 anstrengenden Kilometern auf tiefsandigem Grund gelangtem wir zum Parkausgang „P Gate“ – von dort aus sind es noch ca. 40 Kilometer bis zum Planet Baobab Camp. Auch hier waren wir wieder ganz allein in der großen Anlage und konnten herrlich entspannen, da im Camp ein riesiger Pool zum Schwimmen einlädt. Darüber hinaus verfügt jeder Platz über eine kleine Hütte, so dass der gegen Abend einsetzende Regen nicht weiter gestört hat – das Abendessen konnte im Trockenen eingenommen werden.

 

Planet Baobab

Kurze, ca. 200 Kilometer lange Fahrt nach Maun, wo wir aufgrund des kühlen und regnerischen Wetters – „Temperatursturz“ von 40 auf 19 Grad – ein Appartement (Maun Luxury Oasis) gebucht haben.

Zehn Minuten vor Schließung haben wir vorher noch schnell den für die Wiedereinreise nach Namibia nötigen PCR-Test in einem Labor in Flughafennähe machen lassen und uns dann im wahrsten Sinne des Worte auf die Suche nach unserer Bleibe gemacht. Ich dachte immer wieder an einen Fehler im GPS – die Luxury Oasis sollte an einer Stelle liegen, an der nur schrottreife Fahrzeuge auf eingezäunten Grundstücken herumstanden. Die ganze Gegend ähnelte eher einem Slum. Hier sollte unser heutiges Nachtquartier sein? Nach längerem Herumirren hat uns dann ein Taxifahrer zu einem mit einer hohen Mauer mit Stacheldraht umgebenen Grundstück gebracht – wie ein Hochsicherheitstrakt im Ghetto…

 

Da sonntags fast alle Restaurants in Maun geschlossen sind, konnten wir nicht zum populären Restaurant Marc’s Eatery gehen. Aber auch Plan B, das Bouma in der Maun Lodge, erwies sich als sehr gute Wahl mit ausgezeichnetem Essen und einem exzellenten Service.

Auf der Rückfahrt zur Oasis haben wir uns dann in der Gegend dort total verirrt – bei Dunkelheit fanden wir das Anwesen nicht mehr. Zum Glück standen wir irgendwann dann vor dem Tor zum Grundstück.

No alcohol on Sundays

 

Maun haircut

Das schlechte Wetter war am nächsten Morgen wie weggeblasen, und die Sonne brannte schon wieder vom Himmel. Nach dem Frühstück im Appartement noch schnell die PCR-Testergebnisse abgeholt, und weiter ging es in auf die längste Etappe der Tour in Richtung Namibia – 580 Kilometer.

Und – das hatten wir ja bereits am vergangenen Montag – wieder wurde ich wegen Geschwindigkeitsübertretung angehalten. Aber irgendwie konnte ich die Polizistin, die im Rang höher stand als ihr Kollege, überreden, mich „kostenfrei“ weiterfahren zu lassen. Und als ich ihr dann noch eine große Flasche Sterilium geschenkt hatte, wollte sie sogar ein offizielles Foto von der Übergabe haben…

Und ewig grüßt das Murmeltier...

Die Grenzformalitäten waren zügig erledigt - trotz Check des PCR-Tests, und die Kalahari Bush Breaks Lodge erreichten wir wie geplant gegen 16:30 Uhr. Hier waren wir erneut die einzigen Gäste und konnten uns den Stellplatz wieder frei auswählen.

 

Die Farm verfügt über einen ca. 20 Kilometer langen 4x4-Trail, den ich zuerst einmal ausprobiert habe. Nach ca. anderthalb Stunden waren wir wieder an der Lodge und fuhren zur Campsite zurück.

Dann hieß es zum letzten Mal Grillen und Lagerfeuer.

Kalahari Bush Breaks Lodge and Campsite

 

Die Besitzerin der Lodge bat uns, Buchhaltungsbelege zu ihrem Steuerberater nach Ghanzi mitzunehmen, was wir selbstverständlich gemacht haben. Zumal man auf dem Weg nach Windhuk ohnehin durch Ghanzi fahren muss. Für diese Gefälligkeit gingen die beiden doppelten Amarula des Vorabends aufs Haus.

Um 14:15 Uhr hatten wir unseren nächsten PCR-Testtermin für die Einreise nach Deutschland, und da noch Zeit war, konnten wir in unserem Hotel, der Town Lodge direkt neben der riesigen Grove Mall, einchecken. Diese Mall haben wir natürlich auch noch besucht.

 

Das Hotel ist eher ein Businesshotel, aber für eine Übernachtung bevor man zum Flughafen fährt, reicht es allemal. Sogar ein kleiner Pool ist vorhanden. Nur das sehr kleine und wegen der direkten Lage zu einem anderen Gebäudeteil sehr dunklen Zimmer hat gestört .Vor allem wenn man einen Camper ausräumen muss…

 

Bei der Fahrzeugrückgabe wartete dann eine böse Überraschung auf uns: die ausgebrannte Kupplung wurde mir angelastet – man hatte sogar den Toyotahändler in Botswana angerufen und bat diesen zu bestätigen, dass ich für die defekte Kupplung verantwortlich sei. Hat er abgelehnt – in seiner E-Mail an mich hatte er unmissverständlich erklärt, dass die Kupplung bereits vorher auf den 45.000 Kilometern seit dem letzten Austausch beschädigt worden sein müsse. Hat aber nichts genützt. DieAbschleppkosten in Höhe von € 400,00 sind an mir hängengeblieben…

Um 19:30 Uhr waren wir dann zum obligatorischen „Namibia Farewell Dinner“ in Joe’s Beerhouse

 

Windhoek Christmas time

 

Der letzte Tag der Namibia-Botswana-Reise.

Und wieder glühende Hitze bei wolkenlosem Himmel. Wir sind ein wenig mit dem zwischenzeitlich angemieteten Polo herumgefahren und waren dabei auch im überaus empfehlenswerten Biergarten des Urban Camp, einem Campingplatz inmitten Windhuks. Hier sollte man unbedingt Station machen, wenn man vor oder nach einer Campingtour in Windhuk übernachtet.

Mit dem Mittagessen – Currywurst mit Bratkartoffeln und einer Leberkässemmel wurden wir bereits wieder auf Deutschland vorbereitet.

Nachmittags habe ich mich noch ein wenig an den Pool gelegt, bevor wir dann um 16:45 Uhr zum Flughafen gefahren sind. Die Rückgabe des Polo bei Europcar verlief problemlos, und trotz der (wegen Covid-19) etwas chaotischen Zustände am Flughafen hob der Airbus A 300 der Eurowings Discover (leider gibt es aktuell keine Direktflugalternativen zwischen Frankfurt und Windhuk) tatsächlich pünktlich um 20:00 Uhr ab. Der Flug war überraschenderweise nicht ausgebucht – einige Plätze blieben leer.

Überpünktliche Landung inFrankfurt, der Ausstieg erfolgte für jeweils 41 Passagiere blockweise. Da wir glücklicherweise in Reihe 9 saßen, konnten wir bereits mit dem ersten Block in einen der bereitstehenden Busse steigen. Am Flughafengebäude wurden wir von etwa 15 bis 20 Bundespolizisten empfangen, die zügig PCR-Tests und die Digitalen Einreiseformulare kontrollierten. Die Passkontrolle verlief ebenfalls problemlos, und – aus welchem Grund auch immer – kamen unserer beiden Koffer als erste aufs Band, so dass wir bereits nach weniger als einer Stunde am Terminalausgang auf unsere Abholer warten konnten. Hinsichtlich der Abläufe nach Landungen aus Virusvariantengebieten seit dem 28. November 2021 gibt es unterschiedliche Erfahrungen – ich muss aber sagen, bei uns waren die Abläufe perfekt organisiert.

Und nun ging es direkt in die vierzehntägige Quarantäne…

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